Die Hymnen der Mägdlein

Veröffentlicht in: Achse des Guten

Die Zeitläufte sind rauer geworden und für Belletristik bleibt daher kaum noch Muße. Und schon gar nicht für so altmodisches Zeug wie Homer oder Vergil. Sollte man meinen. Und doch habe ich am letzten Wochenende an die beiden gedacht. Das war, als ich die Bilder vom Empfang der Flüchtlinge auf dem Frankfurter Hauptbahnhof sah. Auf einem dieser Fotos standen freundlich lächelnde, junge Mädchen mit einem selbstgefertigten Transparent in ihren Händen. Unmöglich, sich dem Charme der Drei zu entziehen. „Refugees Welcome“ war auf dem Plakat zu lesen. Liebevoll und in Eigenarbeit, vermutlich noch ganz eilig und spontan vor der Ankunft des Zuges in Frankfurt von den Freundinnen angefertigt. Alles mit buntem Filzer, links eine knallgelbe Sonne, zwei Herzen, ein blutrotes und ein himmelblaues, ein Smiley und dazwischen bunte Blümchen, so wie man das eben in dem Alter macht, wenn man Sympathie bekunden will. Es fehlte nur noch ein wenig Glitzer.

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Deutsches Renommiergehabe – ein Déjà-vu

Veröffentlicht in: Achse des Guten

Schweren Herzens folge ich einer Mode, die mich bisher immer abgestoßen hat: Ich will mich entschuldigen, ein wenig fremdschämen für meine Landsleute. Beschämt hat mich ein BILDungserlebnis gestern am Kiosk: „Die Drückeberger Europas“ las ich, und weiter: „Sie nehmen weniger auf als sie könnten. Während Deutschland dieses Jahr mit 800 000 bis eine Million Flüchtlingen weltgrößtes Einwanderungsland wird (vor USA), wehren sich viele EU-Staaten gegen die Aufnahme neuer Flüchtlinge.“ Dazu gab es hübsche, große Porträts von Cameron, Hollande, Renzi und anderen. Die waren aber anders gemeint.  Das Anprangern ist ja in Deutschland neuerdings wieder sehr in Mode gekommen.

Ich kann und mag nicht entscheiden, ob die besagten Länder mehr Asylanten aufnehmen könnten oder nicht.

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