Veröffentlicht in: Achse des Guten
Die Zeitläufte sind rauer geworden und für Belletristik bleibt daher kaum noch Muße. Und schon gar nicht für so altmodisches Zeug wie Homer oder Vergil. Sollte man meinen. Und doch habe ich am letzten Wochenende an die beiden gedacht. Das war, als ich die Bilder vom Empfang der Flüchtlinge auf dem Frankfurter Hauptbahnhof sah. Auf einem dieser Fotos standen freundlich lächelnde, junge Mädchen mit einem selbstgefertigten Transparent in ihren Händen. Unmöglich, sich dem Charme der Drei zu entziehen. „Refugees Welcome“ war auf dem Plakat zu lesen. Liebevoll und in Eigenarbeit, vermutlich noch ganz eilig und spontan vor der Ankunft des Zuges in Frankfurt von den Freundinnen angefertigt. Alles mit buntem Filzer, links eine knallgelbe Sonne, zwei Herzen, ein blutrotes und ein himmelblaues, ein Smiley und dazwischen bunte Blümchen, so wie man das eben in dem Alter macht, wenn man Sympathie bekunden will. Es fehlte nur noch ein wenig Glitzer.





